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Entkarbonisierung ist ein Ionenaustauschverfahren zur Teilentsalzung von Wasser; genauer zum Austausch eines Teils der im Wasser gelösten Calcium- und Magnesiumionen gegen Wasserstoffionen.
Zur Entkarbonisierung wird ein mit schwach saurem Kationentauscherharz in Wasserstoff-Form gefüllter Apparat von Wasser durchströmt. Dabei wird eine der Hydrogencarbonatkonzentration bzw. „Karbonathärte“ des Wassers chemisch äquivalente Menge der in diesem Wasser gelösten Calcium- und Magnesiumionen gegen Wasserstoffionen ausgetauscht. Die Wasserstoffionen reagieren dann mit dem Hydrogencarbonat zu Kohlensäure bzw. zu Wasser und Kohlenstoffdioxid. Zur Entfernung des Kohlenstoffdioxids wird in vielen Fällen ein CO2-Rieseler nachgeschaltet.
Entkarbonisierung ist ein diskontinuierlicher Prozess. Mit zunehmender Laufzeit erschöpft das Ionenaustauscherharz, und wird dann mit einer Salzsäure- oder Schwefelsäurelösung regeneriert. Bei der Regeneration fällt saures Abwasser an. Im Vergleich zu anderen Ionenaustauschverfahren ist der Regeneriermittelaufwand bei der Entkarbonisierung deutlich geringer; der Chemikalienbedarf für die Regeneration ergibt sich fast stöchiometrisch.
Entkarbonisierungsanlage, zweistraßig, mit Chemikalientagesbehälter, Durchlaufneutralisationsanlage und nachgeschaltetem Resthärtemonitor mit Kleinrieseler.
Volumenstrom entkarbonisiertes Wasser | Liefermöglichkeit von ca. 1,5 bis 350 m³/h je Straße | ||
Anzahl der Straßen | üblicherweise 2x100% oder 1x100% | ||
Qualität entkarbonisiertes Wasser | pH-Wert | 4,3 ... 6,5 | |
elektrische Leitfähigkeit | Verringerung um bis zu 50 μS/cm je 1 mmol/L Säurekapazität | ||
Summe Erdalkalien (Wasserhärte) | Verringerung um bis zu 0,5 mmol/L je 1 mmol/L Säurekapazität | ||
Säurekapazität bis pH 4,3 („m-Wert“) | ≤ 0,2 mmol/L | ||
Differenzdruck bei Nenndurchsatz | ca. 1,0 ... 1,5 bar | ||
Betriebstemperatur | üblicherweise 10 ... 40 °C | ||
Regeneriermittel |
üblicherweise Salzsäure (HCl) alternativ Schwefelsäure (H2SO4) |
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Regenerationsintervalle | üblicherweise 6 ... 24 h | ||
Regenerationsdauer | ca. 60 ... 120 Minuten | ||
Chemikalienverbrauch | ca. 38 g HCl oder 103 g H2SO4 je 1 mol Ca2+ (¹) | ||
Abwasseranfall | ca. 2 ... 15 L je 1 mol Ca2+ (¹) | ||
empfohlene Rohwasserqualität | Schwebstoffe | < 1 ... 5 mg/L | |
Eisen | < 0,5 mg/L Fe | ||
Mangan | < 0,1 mg/L Mn | ||
freies Chlor | < 0,1 ... 0,3 mg/L Cl2 | ||
Öle, Fette | < 0,1 mg/L | ||
Ionenaustauschermedium | Kationentauscherharz, schwach sauer, Polyacrylat | ||
Gesamtlebensdauer der Ionenaustauscherharze | üblicherweise ≫ 10 Jahre | ||
Werkstoffoptionen | Druckbehälter |
• glasfaserverstärkter Kunststoff (GfK) • unlegierter Stahl (z.B. S235JR, P265GH) • nichtrostender Stahl (z.B. 1.4404, 1.4571) |
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Chemikalientagesbehälter |
• Polyethylen (PE) • nichtrostender Stahl (z.B. 1.4404, 1.4571) |
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Rohrleitungen |
• Polyvinylchlorid (PVC) • Polypropylen (PP) • Polyvinylidenfluorid (PVDF) • nichtrostender Stahl (z.B. 1.4404, 1.4571) |
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Armaturen |
• Polyvinylchlorid (PVC) • Polypropylen (PP) • Polyvinylidenfluorid (PVDF) • nichtrostender Stahl (z.B. 1.4408) |
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Dichtungen |
• Etyhlen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) • Fluorkautschuk (FKM) • Polytetrafluorethylen (PTFE) |
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Automatisierungsoptionen | Regeneration, Straßenwechsel |
• vollautomatisch, mit Mikroprozessorsteuerung • vollautomatisch, mit SPS • Handbetrieb (normalerweise nicht empfohlen) |
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Betriebsüberwachung |
• Volumenzähler (Standard) • Differenzdruck (Option) • pH-Wert (Option) • elektrische Leitfähigkeit (Option) • Resthärte (Option) • Rest-Alkalinität (Option) |
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¹ Chemische Äquivalenzrelationen: 1 mol Ca2+ ∼ 2 mol HCO3- ∼ 0,1 kg CaCO3, siehe →Einheitenumrechnung. Beispiel: Bei Rohwasser mit einer Säurekapazität von 2,5 mmol/L, entsprechend 2,5 mmol/L HCO3- ∼ 1,25 mmol/L Ca2+, einer Wasserhärte von ≥ 1,25 mmol/L und einem Volumenstrom von 10 m³/h ergibt sich ein mittlerer Chemikalienverbrauch von 1,25 mol/m³ ⋅ 10 m³/h ⋅ 38 g HCl = 475 g/h HCl und ein mittlerer Abwasservolumenstrom von 1,25 mol/m³ ⋅ 10 m³/h ⋅ 2 ... 15 L = 25 ... 188 L/h. |
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